Fertigungsaufträge werden dazu verwendet, die Umwandlung von Einkaufsmaterialien in Produktionsartikel zu verwalten. Fertigungsaufträge (Arbeits- oder Werkaufträge) leiten Arbeit durch verschiedene Einrichtungen (Arbeitsplätze oder Arbeitsplatzgruppen) im Fertigungsbereich.
Bevor sie mit der Produktion fortfahren, führen die meisten Unternehmen eine Beschaffungsplanung aus, in der Regel einmal wöchentlich, um zu berechnen wie viele Fertigungsaufträge und Einkaufsbestellungen auszuführen sind, um den Verkaufsbedarf diese Woche zu erfüllen. Einkaufsbestellungen liefern die Komponenten, die nach der Fertigungsstückliste erforderlich sind, um die Endartikel zu fertigen.
Fertigungsaufträge sind die zentralen Komponenten der Fertigungsfunktionen der Anwendung und enthält die folgenden Informationen:
Fertigungsaufträge sind die Ausgangspunkte für:
Fertigungsaufträge können auftragsweise manuell aus den Seiten Fertigungsauftrag, Verkaufsauftragsplanung und/oder Auftragsplanung erstellt werden. Mehrere Aufträge werden aus der Seite Planungsvorschlag erstellt.
Für die Erstellung eines Fertigungsauftrags werden Informationen aus folgenden Quellen verwendet:
Ein Fertigungsauftrag wird automatisch reserviert und zu seinem Ursprung verfolgt, wenn:
Weitere Informationen finden Sie unter Titel-Beziehungen zwischen Bedarf und Vorrat nachverfolgen.
Fertigungsaufträge, die auf andere Weise erstellt wurden, werden nicht automatisch reserviert und verfolgt.
Über den Fertigungsauftragsstatus wird gesteuert, wie sich der Fertigungsauftrag in der Anwendung sich verhält. Form und Inhalt der Produktion werden durch den Status des Auftrags festgelegt. Je nach Status werden die Fertigungsaufträge auf verschiedenen Seiten angezeigt. Sie können den Status eines Fertigungsauftrags nicht manuell ändern; Sie müssen die Funktion Status ändern verwenden.
Ein simulierter Fertigungsauftrag zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
Ein geplanter Fertigungsauftrag (FA) zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
Ein fest geplanter Fertigungsauftrag (FA) zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
Ein freigegebener Fertigungsauftrag (FA) zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
Ein beendeter Fertigungsauftrag (FA) zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
Sobald ein Fertigungsauftrag erstellt und geplant worden ist, muss er für den Fertigungsbereich freigegeben werden, damit er ausgeführt wird. Während des Ausführens des Auftrags erfassen Sie Folgendes:
Diese Informationen können manuell oder über automatische Berichterstellung erfasst werden, entsprechend der Artikeleinrichtung im Feld .
Die Anwendung bietet verschiedene Optionen, wie ein Produktionsbetrieb den Materialverbrauch erfassen kann. Beispielsweise kann es vorteilhaft sein, den Materialverbrauch manuell zu erfassen, weil häufig Komponenten ersetzt werden oder der Ausschuss größer ist als erwartet.
Der Verbrauch von Materialien kann über das FA-Verbrauchs Buch.-Blatt verarbeitet werden, kann aber auch automatisch durch die Anwendung erfasst werden (wird als automatische Berichterstellung bezeichnet). Es gibt folgende Berichterstellungsmethoden:
Die manuelle Verbrauchsberichterstellung verwendet "FA-Verbrauchs Buch.-Blatt", um die Materialkommissionierung anzugeben.
Bei der Verbrauchsberichterstellung vom Typ "Vorwärts" wird davon ausgegangen, dass die erwarteten Mengen aller Materialien für den gesamten Auftrag bei der Freigabe eines Fertigungsauftrags verbraucht werden, sofern keine Verbindungscodes verwendet werden. Bei Verwendung von Verbindungscodes werden die Materialien, die nach dem Beginn des Fertigungsschrittes verbraucht werden, im "FA-Istmeldungs Buch.-Blatt" erfasst. Soll der gesamte Fertigungsauftrag vorwärts gebucht werden, müssen die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sein:
Bei der Verbrauchsberichterstellung vom Typ "Rückwärts" werden die tatsächlichen Mengen aller kommissionierten oder verbrauchten Materialien erfasst, sobald sich der Status eines Fertigungsauftrags in Beendet geändert hat und sofern keine Verbindungscodes verwendet werden. Bei Verwendung von Verbindungscodes werden die Materialien verbraucht, nachdem eine Menge des übergeordneten Artikels für den Fertigungsschritt im "FA-Istmeldungs Buch.-Blatt" erfasst wurde.
Wird der Fertigungsauftrag aktualisiert, wird die Buchungsmethode von der Artikelkarte kopiert. Da die Buchungsmethode für jede Komponente eines Fertigungsauftrags steuert, wie und wann der Verbrauch erfasst wird, sollten Sie wissen, dass Sie die Buchungsmethode für bestimmte Artikel direkt auf dem "Fertigungsauftrag" ändern können.
Der Vorteil der automatischen Buchung besteht darin, dass sie die Dateneingabe erheblich verringert. Durch die Möglichkeit, einen Arbeitsgang automatisch zu buchen, kann der gesamte Erfassungsprozess für Verbrauch und fertige Artikel automatisiert werden. Der Nachteil des automatischen Buchens besteht darin, dass Ausschuss möglicherweise nicht richtig oder sogar gar nicht erfasst wird. Die Methoden zur automatischen Berichterstellung:
Wenn Sie den Fertigungsauftrag zu Beginn des Projekts mit der Methode "Vorwärts" buchen, verhält sich die Anwendung ähnlich wie bei einem manuellen Verbrauch. Der Hauptunterschied besteht darin, dass der Verbrauch automatisch auftritt.
Das "Vorwärts"-Buchen eines gesamten Auftrags ist für Fertigungsumgebungen mit folgenden Eigenschaften geeignet:
Buchen pro Arbeitsgang versetzt Sie in die Lage, den Lagerbestand zu aktualisieren, während ein bestimmter Arbeitsgang aus dem Arbeitsplan des übergeordneten Artikels ausgeführt wird. Die Materialien sind mit dem Arbeitsplan über Verbindungscodes verknüpft, die den Verbindungscodes entsprechen, die auf Komponenten in der Fertigungsstückliste angewendet werden.
Die Buchung erfolgt, wenn der Arbeitsgang gestartet wurde, der denselben Verbindungscode hat. Gestartet bedeutet, dass mindestens eine Aktivität im FA-Istmeldungs Buch.-Blatt des Arbeitsgangs erfasst wurde. Diese Aktivität kann z. B. lediglich darin bestehen, dass eine Rüstzeit eingegeben wird.
Die Mengenangabe für die Buchung ergibt sich aus der Menge pro Stück, die in der Fertigungsstückliste angegeben ist, multipliziert mit der Anzahl der übergeordneten Artikel, die gefertigt werden (erwartete Menge).
Diese Methode ist am besten geeignet, wenn es viele Arbeitsgänge gibt und bestimmte Komponenten erst spät im Fertigungsablauf benötigt werden. Tatsächlich kann es sein, dass bei einer JIT-Einrichtung (Just-in-Time) die Artikel noch nicht einmal verfügbar sind, wenn die Neuplanung des Fertigungsauftrags gestartet wird.
Materialien können im Verlauf von Arbeitsgängen verbraucht werden, indem Verbindungscodes verwendet werden. Einige Komponenten werden möglicherweise erst bei den Endmontagearbeitsgängen benötigt und sollten bis dahin nicht aus dem Lager entnommen werden.
Beim "Rückwärts"-Buchen pro Arbeitsgang wird der Verbrauch erfasst, nachdem der Arbeitsgang im FA-Istmeldungs Buch.-Blatt gebucht wurde.
Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass die Anzahl der übergeordneten Teile, die im Arbeitsgang fertig gestellt wurden, bekannt ist.
Material in der Fertigungsstückliste ist über Verbindungscodes mit den Arbeitsplandatensätzen verbunden. Die "Rückwärts"-Buchung erfolgt, wenn ein Arbeitsgang mit einem bestimmten Verbindungscode zusammen mit einem fertigen Teil gebucht wird.
Die Mengenangabe für die Buchung ergibt sich aus der Menge pro Stück, die in der Fertigungsstückliste angegeben ist, multipliziert mit der Zahl der übergeordneten Artikel, die für diesen Arbeitsgang als fertig gestellte Menge gebucht wurden. Diese Mengenangabe kann von der erwarteten Menge unterscheiden.
Bei dieser Berichterstellungsmethode werden keine Verbindungscodes berücksichtigt.
Komponenten werden erst entnommen, wenn sich der Status des freigegebenen Fertigungsauftrags in Beendet geändert hat. Die Mengenangabe für die Buchung ergibt sich aus der Menge pro Stück, die in der Fertigungsstückliste angegeben ist, multipliziert mit der Zahl der übergeordneten Artikel, die fertig gestellt und in den Lagerbestand übernommen wurden.
Soll ein gesamter Fertigungsauftrag nach der Methode "Rückwärts" gebucht werden, ist die gleiche Einrichtung wie für die Buchungsmethode "Vorwärts" erforderlich: Die Berichterstellungsmethode muss auf jeder Artikelkarte auf "Rückwärts" festgelegt sein, damit alle Artikel in der übergeordneten Stückliste bei der Berichterstellung berücksichtigt werden. Außerdem müssen alle Verbindungscodes aus der Produktionsstückliste entfernt worden sein.
Die Anwendung gibt Ihnen die Möglichkeit nachzuverfolgen, wie viel Zeit für das Abarbeiten eines Fertigungsauftrags benötigt wurde, zusätzlich zur Aufzeichnung der produzierten Menge. Mit diesen Informationen können Sie die Fertigungskosten genauer bestimmen. Außerdem kann es sein, dass Hersteller, die ein standardmäßiges Kostenrechnungssystem verwenden, die tatsächlichen Informationen erfassen möchten, damit sie genauere Standards entwickeln können.
Die Istmeldung kann über das FA-Istmeldungs Buch.-Blatt verarbeitet, können aber auch automatisch erfasst werden. Beim Berechnen kopiert die Anwendung die Buchungsmethode von der Arbeitsplatz- oder Arbeitsplatzgruppenkarte in den FA-Arbeitsplan kopiert. Wie beim Materialverbrauch gibt es auch für Istmeldungen drei Berichterstellungsmethoden:
Bei der manuellen Methode wird das FA-Verb. Buch.-Blatt verwendet, um die benötigte Zeit und die gefertigte Menge anzugeben.
Bei der Methode "Vorwärts" wird die Soll-Menge (und die Zeit) erfasst, die automatisch bei der Freigabe eines Fertigungsauftrags erfasst wird. Verbindungscodes spielen beim "Vorwärts"-Buchen der Soll-Menge (Istmeldungen) keine Rolle.
Bei der Methode "Rückwärts" wird die Soll-Menge (und die Zeit) erfasst, die automatisch am Ende eines Fertigungsauftrags erfasst wird. Verbindungscodes spielen beim "Rückwärts"-Buchen der Soll-Menge (Istmeldungen) keine Rolle.
Sie können sowohl für Verbrauch als auch für Istmeldungen beliebige Kombinationen aus automatischem Buchen und manuell erfassten Informationen verwenden. Beispielsweise kann es sein, dass Sie Komponenten automatisch mit der Methode "Vorwärts" buchen, Ausschuss aber weiterhin mit dem FA-Verbrauchs Buch.-Blatt erfassen möchten. In gleicher Weise möchten Sie möglicherweise Istmeldungen automatisch erfassen, aber das FA-Istmeldungs Buch.-Blatt dazu verwenden, Ausschuss des übergeordneten Artikels oder zusätzlich für den Auftrag benötigte Zeit zu erfassen.
Wenn Sie Verbrauch und Istmeldungen manuell eingeben, müssen Sie die Reihenfolge festlegen, in der diese Informationen erfasst werden sollen. Sie können den Verbrauch zuerst erfassen und zum Eingeben der Istmeldungen eine Schnellmethode verwenden, die auf der erwarteten Menge für die Istmeldungen basiert. Sie können aber auch zuerst die Istmeldungen mit der Funktion Arbeitsplan auflösen eingeben. Anschließend müssen Sie den Verbrauch anhand der tatsächlichen Mengen der Istmeldungen erfassen.
Im Produktions Buch.-Blatt werden die Funktionen des FA-Verbrauchs Buch.-Blatts und des FA-Istmeldungs Buch.-Blatts in einem Buchungsblatt kombiniert, auf das direkt vom freigegebenen Fertigungsauftrag aus zugegriffen werden kann.
Der Sinn des Produktions Buch.-Blatt besteht darin, eine einzelne Oberfläche bereitzustellen, über die Sie den Verbrauch und die Istmeldungen eines Fertigungsauftrags erfassen können.
Das Produktions Buch.-Blatt hat eine einfache Ansicht und bietet Ihnen folgende Möglichkeiten:
Das Produktions Buch.-Blatt erfüllt viele derselben Funktionen wie das FA-Verbrauchs Buch.-Blatt und das FA-Istmeldungs Buch.-Blatt. Dimensionen, Artikelverfolgung und Lagerplatzinhalte werden auf dieselbe Weise verwaltet wie auf dem FA-Verbrauchs Buch.-Blatt und dem FA-Istmeldungs Buch.-Blatt.
In den folgende Punkten unterscheidet sich das Produktions Buch.-Blatt aber vom FA-Verbrauchs Buch.-Blatt und FA-Istmeldungs Buch.-Blatt:
Im Produktions Buch.-Blatt werden Verbrauchsmengen als negative Artikelposten, fertig gestellte Mengen als positive Posten und benötigte Zeiten als Kapazitätsposten gebucht.
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